Letzter Flug vor dem Herbsturlaub

Autorin: Kathrin
10.10.2011

Die Bücherbestellflut nach dem Bild der Frau Artikel hat nun langsam abgenommen. Das war ja der Wahnsinn, fast tausend Bücher drei Monaten! Ich fühle mich sehr geschmeichelt, auch auf Grund der vielen positiven Feedbacks, vielen Dank dafür.
Den letzten Flug vor dem Urlaub habe ich gut hinter mich gebracht, einmal nach Tel Aviv und zurück. Um 5 Uhr hatte mich der Wecker aus den Träumen gerissen – Check In Zeit 8 Uhr in Düsseldorf war immer ein Traum beim Berufsverkehr. Als ich in der Firma ankam, hiess es „Slot (Startfenster) in drei Stunden“, weil die griechischen Fluglotsen streikten. Was die Griechen mit einem Flug nach Israel zu tun hatten? Alle Flüge, die griechischen Luftraum passiert hätten, wurden wegen der Arbeitsniederlegung der Lotsen über die Türkei geroutet – und da knubbelte sich der gesamte Europaverkehr gen Süden…
Aber Aufregen half nicht, wir fuhren trotzdem pünktlich zur Maschine, ließen alle Gäste – 276 auf dem A330-200 – einsteigen. Das Cockpit verhandelte mit Hochdruck mit dem Tower und siehe da: die Abflugszeit wurde in zehn-Minuten-Häppchen immer besser, so dass wir mit einer knappen dreiviertel Stunde Verspätung losdüsen konnten.
Während des Fluges beschwerte sich ein ältere Dame, dass es so laut sei an Bord, was das denn wäre? Ich erkärte ihr, dass der Lärm von den Triebwerken käme – das wäre schon alles in Ordnung so 😉 Nein, war die Antwort, das sei alles unnormal laut, ich sollte das sofort abstellen! Auf die Triebwerke wollten wir aber ungerne verzichten, obwohl so ein Airbus ja hervorragende Segelflugeigenschaften haben soll … bis Tel Aviv hätten sie sicher nicht gereicht.

Nach 4 Stunden 30 waren wir da, die Außentemperatur betrug fast 30 Grad. Schön, nur leider hatten wir nicht viel davon, schon nach einer Stunde standen wieder knapp 300 Könige vor der Tür und begehrten Einlass. Diesmal hatten wir nur eine Stunde Verspätung – wieder wegen des Fluglotsenstreiks. Und die durften wir dann auch fast komplett an Bord mit den Gästen zusammen absitzen.
Gelangweilt habe ich mich auf dem Rückflug nicht. In der Businessklasse erwarteten die Gäste einen besonderen Service, alle Passagiere der Economy waren äußerst durstig und dabei leider wenig humorvoll. Wenn jemand einen Kaffee, einen Tomatensaft, eine Cola und ein stilles Wasser bestellte (für sich alleine wohlgemerkt) dann durfte man auf keinen Fall mit einem Augenzwinkern Fall fragen : Erwarten Sie noch Gäste? Ein böser Blick wäre die Antwort gewesen… Na egal, in Contenance und Zurückhaltung waren wir ja geübt. Auch wenn mir Flüge mit ein bißchen Smalltalk und Herumblödeln eindeutig besser gefallen…

Kurz nach 20 Uhr waren wir endlich wieder in Düsseldorf – ein langer Arbeitstag. Nun habe ich bis zum 23.10. frei, halb Teilzeit, halb Urlaub. In dieser Zeit kann ich mich auf Buch Nummer drei konzentrieren, den Garten winterfein machen … ach ja und ich muss noch ein paar Bärchen nähen. Am 27.11. stehe ich mit meinen felligen Freunden auf der Hansebär in Hamburg. Vielleicht sehen wir uns da ja?

Jetzt freue ich mich auf ein paar flugfreie Tage – bis ich wieder den Hofkoller kriege und wieder Sehnsucht nach meinem fliegenden Büro bekomme… Die Mischung macht es eben!